Heute war nun so ein Tag, wo ich mich doch ein bisschen nach meinem Auto gesehnt habe. Aber nicht, weil ich besonders weite Wege zurückzulegen oder allzu schwere Lasten zu transportieren hatte. Nein, ich war einfach auf meinen kurzen Weg zur Schule, bin aber innerhalb von 2 Minuten 4 (!) Mal nur ganz knapp einer Kollision entgangen. Ist das nicht verdammt traurig, dass man in Rastede eine Knautschzone braucht, wenn man sich mittags gegen 13.30 Uhr in Richtung KGS bewegt?
Klar, wäre ich zu dieser Zeit in die andere Richtung mit dem Strom der Schüler*innen von der KGS weggeradelt, wäre mir Folgendes vermutlich nicht passiert: Kurz nachdem ich das Hirschtor passiert habe, kommen mir auf dem Zwei-Richtungsradweg Massen von Schüler*innen entgegen. Alle fahren mit mächtig Tempo zu zweit nebeneinander und nehmen den ganzen Radweg, teilweise auch den Fußweg ein. Die Unterhaltungen sind so anregend, dass sie vollkommen vergessen, zwischendurch auch mal nach vorn sehen. Vielleicht haben sie auch nicht mir gerechnet, weil sich um diese Uhrzeit schon gar keiner mehr traut, in Richtung Ortskern zu fahren? Eine Schülerin kommt direkt auf mich zu, ich klingle und bremse ab. Ausweichen kann ich nicht, denn da ist schon die Hecke. In letzter Sekunde schaut sie endlich nach vorn, reißt vor Schreck den Lenker nach rechts und fährt fast in ihre Nebenfrau. Kaum habe ich Luft geholt, fährt ein Auto aus der Einfahrt von Lidl auf die Oldenburger Straße, so dass ich eine Vollbremsung hinlegen muss. Die Fahrerin hat zwar auf die vielen Schüler*innen gewartet, die von links kamen. Dann hat die Geduld wohl aber nicht mehr gereicht, um auch noch einmal nach rechts zu schauen. Gerade trete ich wieder in die Pedale, da rast der nächste Schüler fröhlich mit dem Nebenmann plaudernd frontal auf mich zu. Dieses Mal entgehe ich einer Kollision nur deshalb, weil ich LAUT schreie. Wäre das Ganze ein Film, ließe man die Heldin an dieser Stelle vermutlich erst einmal verschnaufen. Denn alles andere wäre dann doch ein bisschen unrealistisch. Nicht so im echten Leben auf dem Radweg mittags in Rastede: Bei REWE schießt schon das nächste Auto aus der Einfahrt. Dieses Mal komme ich nicht mehr zum Stehen, schreie daher wieder laut und habe Glück, dass der Fahrer mich durchs offene Fenster hört und mit quietschenden Bremsen gerade noch anhalten kann.
Liebe Rasteder*innen, man trifft in diesem netten Ort so viele freundliche und hilfsbereite Leute – in der Nachbarschaft, in der Schule, beim Einkaufen… Warum geht das nicht auch im Straßenverkehr? Bitte tragt alle dazu bei, dass Rastede ein fahrradfreundlicher Ort wird, indem ihr euch an die Verkehrsordnung haltet und mehr Rücksicht nehmt!
Auf dem Foto oben sieht man etwa ein Viertel der Schüler*innen-Fahrräder an der KGS in der Wilhelmstraße. Damit der Fahrradfrust nicht überhand nimmt, zeigen die Fotos unten wieder die schönsten Seiten von Rastede, die Autofahrer*innen leider verpassen.
Und morgen wird alles besser!
Die schönsten Seiten von Rastede, die man mit dem Fahrrad entdecken kann